Gala Magazin 2021 Oberstaufen

12 NACHHALTIGKEIT NACHHALTIGKEIT IM GOLFSPORT Wie Föhren und Lärchen den Wasserhaushalt verbessern! Was auf den ersten Blick als eine simple Lösung erscheint, ist das Resultat eines Projekts von Studierenden der ETH Zürich im Rahmen der Lehrveranstaltung «Umweltproblemlösen». Dabei kam heraus, dass im richtigen Winkel zur Sonneneinstrahlung gepflanzte Bäume eine ganze Menge von Vorteilen punkto Rasenqualität, Wasserhaushalt und Schattenwurf erzielen sollen. Im Folgenden stellen die Studierenden ihr Projekt gleich selbst vor: Durch die Lehrveranstaltung «Umweltproblemlösen» im zweiten Semester unseres Studiums an der ETH Zürich sind wir über Umwege auf die Golfanlage in Samedan aufmerksam geworden. Uns ist schnell aufgefallen, dass diese Anlage nicht mit jenen Golfanlagen, wie man sie aus den Grand Slam Tournieren kennt, in einen Topf geworfen werden kann. Markante 500-jährige Lärchen schmücken die Natur auf dieser Anlage, die auch von Rehen und anderen Wildtieren zur Freude der Golfenden gerne aufgesucht wird. Als Thema unse- rer Projektarbeit haben wir uns somit intensiv mit dem Golfsport auseinandergesetzt. Wir haben schnell Kon- takt zum Golfplatz Samedan knüpfen können und wurden vom Headgreenkeeper bei unserer Recherche unterstützt. Bei einer Besichtigung der Anlage zeigte er uns, wie er an bestimmten Stellen die Wiesenflächen unberührt lässt, um den Insekten eine Oase zu liefern. Der prallen Sonne ausgesetzt Da in Zukunft auch das Wasserschloss Schweiz durch den Klimawandel nicht mehr genügend Wasser zur Verfügung haben wird, muss diese Problematik bereits heute angegangen werden. Im Hochsommer müssen die Gräser, welche der prallen Sonne ausgesetzt sind, durch Bewässerung vor dem Verbrennen geschützt werden. Wir wollen mit unserem Projekt herausfinden, ob die Wassermenge reduziert werden kann, wenn man den Rasen an den heissesten Tageszeiten durch Schat- tenwurf schützt. Dazu werden wir gegen Ende April 2021 zwei Bauminseln neben die Abschlagsflächen der Bahn 7 pflanzen. Die eine Insel besteht aus drei Wald- föhren, welche dichte Kronen bilden, die andere aus drei Lärchen, die im Vergleich zur ersten Gruppe schneller wachsen sollen, aber weniger dicht sind. Das Pflanzen von Bäumen bietet in Zukunft nicht nur Schatten für die Gräser und Golfenden, sondern hilft dem Boden bei starken Regenfällen Wasser aufzuneh- men und kühlt die Umgebung an heissen Tagen durch Transpiration ab. Ein Zeithorizont von 30 Jahren! Bei unserem Projekt wurden wir vom Geschäftsführer des Engadine Golf Clubs unterstützt, der uns den Rahmen vorgab und durch finanzielle Hilfe die Umset- zung ermöglichte. Ausserdem wurde das Projekt durch grosszügige Spender mitfinanziert. Eine grosse Heraus- forderung bestand darin, das Monitoring richtig einzu- planen, so dass die Daten über einen Zeithorizont von 30 Jahren erfasst werden. Denn erst dann wird der Schattenwurf der Bauminseln die richtige Grösse er- reicht haben. Die Datenauswertung können wir demzu- folge nicht selbst durchführen, jedoch wurde für diese bereits die Vorarbeit geleistet. Wenn Sie Fragen betreffend unserem Projekt haben, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen: aboliver@student.ethz.ch Marine Riesterer, Leonie Joray, Oliver Abo el Fateh, Bianca Stocker, Zora Doppmann, Alfi Stoisser (Headgreenkeeper), Ramun Ratti (Geschäftsführer) (von links nach rechts) Foto von Mirjam Fasshold

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